Steuern und Nebeneinkünfte: Was du beachten musst

Das Thema Steuern ist für viele Menschen ein oft unterschätzter Aspekt ihrer finanziellen Planung. Insbesondere, wenn es um Nebeneinkünfte geht, sind viele ratlos und wissen nicht, welche Verpflichtungen sie haben. In diesem Artikel möchten wir dir die wichtigsten Informationen und Tipps zu Steuern und Nebeneinkünften geben, damit du optimal vorbereitet bist und keine bösen Überraschungen erlebst.

Was sind Nebeneinkünfte?

Nebeneinkünfte sind Einkünfte, die zusätzlich zu deinem Hauptverdienst erzielt werden. Das können Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit, Vermietung, Zinsen, Mieten oder andere Tätigkeiten sein. Diese Einkünfte sind entscheidend für deine Steuererklärung und beeinflussen, wie viel Steuern du am Ende des Jahres zahlen musst. Die wichtigste Regel: Alle Nebeneinkünfte sind steuerpflichtig, auch wenn sie unterhalb eines bestimmten Betrags bleiben.

Die richtigen Informationsquellen nutzen

Bevor du mit dem Verdienen deiner Nebeneinkünfte beginnst, ist es ratsam, dich umfassend zu informieren. Die ersten Anlaufstellen sind:

  • Finanzamt: Hier bekommst du Informationen über die Steuerpflichten und Fristen.
  • Steuerberater: Ein Fachmann kann dir helfen, alle relevanten Aspekte zu verstehen und rechtzeitig zu reagieren.
  • Online-Ressourcen: Verschiedene Websites bieten Informationen, Foren und Artikel zu Steuerthemen, die dir wertvolle Tipps geben können.

Wann sind Nebeneinkünfte steuerpflichtig?

Jede Form von Nebeneinkünften ist grundsätzlich steuerpflichtig, jedoch gibt es einige Freibeträge und Ausnahmen, die du kennen solltest:

  • Übungsleiterpauschale: Wenn du nebenberuflich tätig bist und beispielsweise Sport oder Musik unterrichtest, kannst du die Übungsleiterpauschale von bis zu 3.000 Euro pro Jahr steuerfrei verdienen.
  • Ehrenamtspauschale: Wenn du dich ehrenamtlich engagierst, kannst du bis zu 840 Euro im Jahr steuerfrei behalten.
  • Sonstige Einkünfte: Hierzu zählen z.B. Einkünfte aus gelegentlichen Tätigkeiten. Bis zu einer Höhe von 256 Euro im Jahr sind diese ebenfalls steuerfrei.

Wie werden Nebeneinkünfte versteuert?

Die Versteuerung von Nebeneinkünften erfolgt in der Regel mit deinem persönlichen Steuersatz. Dein Gesamteinkommen, zu dem auch die Nebeneinkünfte zählen, bestimmt, wie viel du insgesamt an Steuern zahlen musst. Es gibt verschiedene Arten der Einkommensbesteuerung:

  • Einkommensteuer: Diese Steuer wird auf dein zu versteuerndes Einkommen erhoben. Die Höhe ist progressiv und steigt mit dem Einkommen.
  • Gewerbesteuer: Solltest du selbstständig arbeiten und einen bestimmten Gewinn überschreiten, könnte auch diese Steuer für dich relevant sein.
  • Umsatzsteuer: Wenn du Einkünfte aus einer selbstständigen Tätigkeit hast, musst du in vielen Fällen auch Umsatzsteuer erheben und abführen.

Perfekter Gewinn | steuerfreie Nebeneinkünfte

Die Steuererklärung für Nebeneinkünfte

Das Ausfüllen der Steuererklärung kann beim Thema Nebeneinkünfte herausfordernd sein. Hier sind einige Schritte, die du beachten solltest:

  • Erfasse alle Einkünfte: Notiere alle Nebeneinkünfte, die du im Jahr erzielt hast. Das umfasst Honorare, Mieten und alles, was dazu gehört.
  • Belege sammeln: Bewahre alle Belege auf, die deine Einnahmen und Ausgaben belegen. Dies kann die Zahlung für Materialien, Reisekosten oder andere geschäftliche Ausgaben umfassen.
  • Einnahmenüberschussrechnung: Für viele Nebeneinkünfte genügt eine einfache Einnahmenüberschussrechnung. Das heißt, du führst auf, welche Einnahmen du hattest und was du an Ausgaben hattet.
  • Fristen beachten: Achte auf die Fristen für die Abgabe deiner Steuererklärung. Diese können je nach Bundesland und individuellen Umständen variieren.

Steuertipps für Nebeneinkünfte

  • Aufzeichnungspflicht: Halte genau fest, wie viel du verdienst. Eine ordentlich geführte Buchhaltung kann dir helfen, Fehler zu vermeiden.
  • Steuerberater hinzuziehen: Ein Steuerberater kann dir wertvolle Hinweise geben und dir helfen, Steuervorteile optimal zu nutzen.
  • Betriebsausgaben geltend machen: Nutze die Möglichkeit, angemessene Ausgaben von deinen Nebeneinkünften abzuziehen. Dazu zählen unter anderem Büromaterial, Reisekosten oder Telefonkosten.
  • Regelmäßig Rücklagen bilden: Da du auf Nebeneinkünfte Steuern zahlen musst, ist es sinnvoll, Rücklagen zu bilden, um am Jahresende nicht in eine finanzielle Schieflage zu geraten.

Besondere Situationen und ihre steuerlichen Auswirkungen

Es gibt spezielle Situationen, die Einfluss auf die Besteuerung deiner Nebeneinkünfte haben können:

  • Nebeneinkünfte während der Elternzeit: Wenn du in Elternzeit bist, kannst du Dir eine zusätzliche Einkommensquelle erschließen, ohne dass dies deinen Elterngeldanspruch negativen beeinflusst.
  • Studierende mit Nebeneinkünften: Studierende dürfen bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze zusätzliche Einkünfte haben, ohne dass ihr BAföG-Anspruch gefährdet wird.
  • Rentenbezug: Solltest du bereits eine Rente beziehen, dann haben auch Nebeneinkünfte Einfluss auf die steuerlichen Belastungen. Hier empfiehlt sich ein persönliches Beratungsgespräch.

Fazit

Nebeneinkünfte sind eine hervorragende Möglichkeit, dein Einkommen erheblich zu steigern. Dennoch ist es wichtig, die steuerlichen Pflichten nicht zu vernachlässigen. Informiere dich gründlich, halte deine Unterlagen in Ordnung und ziehe gegebenenfalls einen Steuerberater hinzu, um keine finanziellen Nachteile zu erleiden. Mit den richtigen Vorbereitungen und einem klaren Überblick über deine finanziellen Verpflichtungen kannst du deine Nebeneinkünfte erfolgreich und steuerlich optimiert nutzen.

Weitere Themen